Warum üben soziale Netze so einen Sog aus?

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Generation 50+ und Facebook – wie passt das zusammen? Warum Facebook und nicht etwa Twitter? Offensichtlich ist Facebook der absolute Platzhirsch, wie eine Nutzeranalyse ergab. Die meisten aus der Altersgruppe werden das bestätigen können. Aber warum üben soziale Netze auch auf die Generation 50+ so einen Sog aus? Wie erklärt sich die Sogwirkung dieses Netzes?

Teilhabe, Infos, Zeitvertreib

Warum Facebook so erfolgreich ist und wie sich die Sogwirkung dieses sozialen Netzwerkes erklären lässt, wurde erst kürzlich von Wissenschaftlern der Universität Amsterdam untersucht. Die Forscher haben herausgefunden, dass allein ein kurzes Aufblitzen des Facebook-Logos bei den 200 Probanden ein positives Gefühl auslöste. Den Probanden war zuvor mitgeteilt worden, dass sie verschiedene chinesische Schriftzeichen zu sehen bekämen, die sie dahingehend bewerten sollten, wie ansprechend sie sie fänden. Als vermeintlich unwichtige Testbilder wurde direkt vor Einblendung der chinesischen Schriftzeichen jedoch der einen Gruppe das Facebook-Logo gezeigt, der anderen hingegen Fotos von Büroartikeln. Das Ergebnis: Vor allem jene Schriftzeichen, vor denen das Facebook-Logo zu sehen war, wurden positiv bewertet. Das interpretierten die Forscher so, dass die positive Assoziation auch auf das nachfolgende Bild übertragen wurde. Außerdem auffallend: Es waren vor allem die Bewertungen jener Probanden besonders positiv, die auch selbst aktiv bei Facebook waren.

Die Forscher erklären sich diesen Effekt durch die Vielzahl an Funktionen, die Facebook inzwischen im Leben der Nutzer einnimmt. So resümieren die Wissenschaftler: „Die sozialen Medien können höchst befriedigend sein. Sie sind eine verlässliche Quelle für Vergnügen und decken verschiedenste Bedürfnisse ab […].“ Dazu zählt neben Zeitvertreib und Information allen voran auch der Wunsch, „dazuzugehören“ – also das Verlangen nach sozialer Teilhabe. Kaum einer kann sich der Faszination dieses Mediums entziehen. Wenn erst einmal das Gros der Freunde bei Facebook ist, fällt es schwer, sich dem Beitritt zu verwehren.

Kaum Alternativen zu Facebook

Trotz anhaltender Kritik von Datenschützern – wie erst kürzlich wegen der Übernahme von WhatsApp und der in Deutschland inzwischen gerichtlich untersagten Pläne für einen Datenaustausch – kann Facebook so schnell keine andere Plattform den Rang ablaufen. Dabei mangelt es nicht an Alternativen: Neben den Großen wie Twitter, Pinterest & Co. gibt es zahlreiche Netze, die teilweise mit besseren Datenschutzrichtlinien oder sogar ohne personalisierte Werbung auskommen. Dazu gehören etwa „Diaspora“ oder „Ello“.

Noch nie gehört? So dürfte es den meisten Internetnutzern gehen. Die alternativen Plattformen werden in diesem Artikel gegenübergestellt. Das Fazit fällt angesichts der Nutzerzahlen aber ernüchternd aus: Ello kommt Schätzungen zufolge auf nur 1,5 bis vier Millionen Nutzer. Diaspora hat seit der Gründung 2010 nur rund 60 000 Nutzer gewinnen können. Wer als datenschutzbewusster Nutzer auf einen solchen Dienst umsatteln möchte, muss auch anno 2017 noch Pionierarbeit leisten. Denn die Wahrscheinlichkeit, dort bereits Bekannte zu finden, ist denkbar gering. Das dürfte viele potenzielle Nutzer schon im Vorfeld abschrecken. Doch es bleibt abzuwarten, wie sich die Social-Media-Landschaft entwickeln wird – denn die digitale Welt verändert sich bekanntlich oft schneller, als gedacht.

Bildrechte: Flickr Social Media apps Jason Howie

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Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

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