Top 50 Städte für Senioren

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Einige Rentner und Vorruheständler überlegen sich, ob sie nicht besser nach Ostdeutschlands umziehen sollen. Warum ist Ostdeutschland so attraktiv für die Generation 60plus? Unter den Top 50 Städten sind viele in Thüringen und Sachsen.

Jahrzehntelang sind Junge und Alte aus Ostdeutschland in den Westen gezogen. Das hat sich umgekehrt. Eintagsfliege oder Trendwende? Bereits seit sechs Jahren ziehen dem Berlin-Institut zufolge mehr Menschen aus Westdeutschland – oder dem Ausland – in den Osten. Allerdings profitieren davon einige „Schwarmstädte“ überproportional, darunter Leipzig, Dresden, Jena, Erfurt, Potsdam und Rostock. Gefragt bei Pensionären sind auch Wohnorte in Küstennähe. Besonders Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern locken dem Berlin-Institut zufolge Ruhestandswanderer an. Diese ziehe es jedoch weniger in die Großstädte, sondern eher in die mittelgroßen Städte mit 10.000 bis 50.000 Einwohnern.

Empty-Nest- und Ruhestandswanderer

Die Demographen vom Berlin-Institut unterscheiden bei ihrer Untersuchung die sogenannten „Empty-Nest-Wanderer“ und die „Ruhestandswanderer“: Was sind „Empty-Nest-Wanderer“? Kurz gesagt, solche Eltern, deren Kinder das Nest verlassen haben – meist über 50. Wenn das Haus leer ist, überlegen sich zumindest einige, umzuziehen. Viele sind es allerdings nicht, denn die Umzugsbereitschaft ist in dieser Altersgruppe nicht mehr sonderlich hoch. Von 1000 Einwohnern zwischen 50 und 64 Jahren hätten sich in den neuen Bundesländern im Jahr 2013 nur rund 16 für einen Umzug in eine andere Gemeinde entschieden, so das Institut. Das kann sich jedoch in den vergangenen Jahren geändert haben, denn die Lebenshaltungskosten gerade in westdeutschen Großstädten sind enorm gestiegen.

Die 52 000 Empty-Nest-Wanderer im Jahr 2013 seien eine überschaubare Gruppe. Es könnte indes mehr werden, mutmaßen die Demographen. „Auch wenn große Wanderungsströme in dieser Altersgruppe bislang ausbleiben, haben die neuen Bundesländer insgesamt bei den Empty-Nest-Wanderern die Trendwende geschafft“, so das Institut. Besonders beliebt bei der Altersgruppe zwischen 50 bis 64 Jahren sind Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Am liebsten haben Empty-Nest-Wanderer laut Berlin-Institut die neun ostdeutschen Großstädte. Leipzig habe es den 50- bis 64-Jährigen besonders angetan. Verlierer seien allerdings kleine Gemeinden mit weniger als 500 Einwohnern.

Wanderungstypen

Empty-Nest-Wanderer

50 bis 64 Jahre Empty-Nest-Wanderer: Die eigenen Kinder ziehen aus und das vormals volle Haus wirkt nun leer. Bei manchen über 50-Jährigen kommt nun der Wunsch auf, sich „zu verkleinern“ und umzuziehen.

Ruhestandswanderer

65 Jahre und älter Ruhestandswanderer: Ist der Ruhestand erreicht und viel Zeit vorhanden, entscheiden sich einige Ältere, die vertraute Umgebung zu verlassen. Der Arbeitsplatz bindet nun nicht mehr an einen Ort. Auch der Wunsch, in der Nähe der Kinder und Enkelkinder zu leben, kann ein Umzugsgrund sein. Im höheren Alter erfolgt dann bei einigen – nicht immer aus freien Stücken – der Umzug in ein Pflegeheim.

Meer und Berge ziehen

Gefragt sind bei Empy-Nest-Wanderer auch attraktive Gemeinden Küstennähe, Kurorte und landschaftlich schöne Gegenden. So können laut Berlin-Institut die Küstenorten Binz, Heringsdorf und Sassnitz an der Ostsee einen Positiv-Saldo verbuchen. In Sachsen gelte das für Oderwitz im Vorland des Zittauer Gebirges und die zweitälteste sächsische Stadt Dohna. „Auch die beiden thüringischen Kurorte Bad Berka und Bad Liebenstein können bei den Empty-Nest-Wanderern im Saldo einen Zuzug verbuchen“, so die Demographen. Gleiches gelte für das Moor-, Mineral- und Kneippheilbad Bad Schmiedeberg und die beschauliche Hansestadt Havelberg in Sachsen-Anhalt. Wichtig ist den Empty-Nest-Wanderer wohl, dass die Gemeinde, in die sie ziehen, in punkto Arzt, Apotheken und Läden gut ausgestattet sind, so dass die Zuzügler keine allzu weiten Wege zurücklegen müssen.

Ostdeutschland bei Rentner beliebt

Die neuen Bundesländer sind bei den über 64-Jährigen gefragt. „Besonders Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern locken Ruhestandswanderer an“, so das Berlin-Institut. Der Rentenbeginn ist ein einschneidender Abschnitt im Leben. Zwar bleibt das Gros der Rentner in ihrer vertrauten Umgebung, einige allerdings entscheiden sich zu einem Neuanfang. Denn, der Beruf hält sie ja nicht mehr an einem bestimmten Wohnort – sie sind jetzt endlich frei, selbst zu entscheiden, wo sie residieren wollen. Einige ziehen näher zu ihren Kindern und Enkeln, andere drängt es ans Meer oder in die Berge. „Es waren zuerst ältere Wanderungswillige, die es vermehrt in die neuen Bundesländer zog“, konstatieren die Berliner Forscher. Die Wanderungsbewegung setzte schon vergleichsweise früh ein. Viele zogen es nach Mecklenburg-Vorpommern des Meeres wegen. Nach Brandenburg zog es laut Berlin-Institut Rentner wegen altersfreundlicher Städte. Dieser Trend dürfte allein schon wegen der wachsenden Zahl der Rentner anhalten. „Denn je älter die stark besetzten Jahrgänge der Babyboomer werden, desto mehr verschieben sich auch unter den Wanderern die Anteile zugunsten höherer Altersgruppen“, konstatieren die Forscher. Sie gehen auch davon aus, dass es zwischen 2013 und 2030 mehr Rentner werden – ihr Zahl steige von drei auf 3,7 Millionen.

Mittelgroße Städte gefragt

Dabei zieht es die Ruhestandswanderer nicht unbedingt in die Großstädte, anders als die Jungen. Ganz abgesehen davon, dass sich viele die Großstadt nicht mehr leisten können, das gilt vor allem für München, Frankfurt und Stuttgart. Sie wollen es lieber etwas beschaulicher und suchen sich mittelgroße Städte aus, das heißt, Städte mit 10 000 bis 50 000 Einwohner – ablesbar an den Zahlen des Berlin-Instituts, das für mittelgroßen Städte im Jahr 2013 ein Plus von insgesamt 3,4 Ruhestandswanderern je 1000 Einwohner in dieser Altersgruppe verbuchte. Wichtig ist für die Ruhestandswanderer, dass es am Ort Supermarkt, Arzt und Post gibt.

Auch kleine Gemeinden können Magnete für ältere Wanderungswillige sein. Einigen von ihnen hilft dabei ihre reizvolle Landschaft. So verzeichnen etwa die beiden kleinen Gemeinden Alt Schwerin und Blankenhof eine Nettozuwanderung bei den über 64-Jährigen. Beide liegen in Europas größtem geschlossenem Seengebiet, der Mecklenburgischen Seenplatte. Die über 1000 Seen der Regionen locken nicht nur Touristen an, sondern können auch einige ältere Menschen dazu bewegen, ihren Lebensabend dort zu verbringen. Andere Gemeinden haben ältere Menschen als Zielgruppe ausgemacht und sich auf deren Bedürfnisse spezialisiert. Dazu zählt etwa das malerische Burg im brandenburgischen Spreewald, das als staatlich anerkannter Ort mit Heilquellenkurbetrieb nicht nur Übernachtungsgäste anzieht, sondern auch einen Zuzug von Ruheständlern verzeichnet. Ähnlich attraktiv ist der Kurort Bad Elster im sächsischen Vogtland, eines der ältesten Mineral- und Moorheilbäder Deutschlands, oder das staatlich anerkannte Heilbad Bad Klosterlausnitz in Thüringen. (O-Ton Berlin-Institut)

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Stadt, Land, Ost, West

Stadt, Land, Ost, West – wo lebt es sich besser? Für die Studie haben Forscher der Prognos AG – eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen mit Sitz in Berlin  – im Auftrag des ZDF Daten aus allen 401 kreisfreien Städten und Landkreisen untersucht, so „Superillu“. Das Ziel der Studie: Einen Regionen-Vergleich der Lebensverhältnisse für Senioren. Insgesamt wurden 20 Lebensbereiche untersucht und sind in die Wertung mit eingebunden worden.

Platz 1 
belegt danach die Stadt Jena in Thüringen. Sie sei die Region mit den besten Lebensverhältnissen für Senioren in Deutschland. Jena, eine Universitätsstadt mit rund 110 000 Einwohnern, hat unter anderem überdurchschnittlich vielen Erholungsflächen sowie eine sehr guten Gesundheitsversorgung.

Platz 2
belegt Suhl. In der Stadt mit der ältesten Bevölkerung Deutschlands (Altersdurchschnitt 50,5 Jahre) ist Wohnen besonders günstig

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Helmut Achatz

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